Wärmepumpen sollen Gasheizungen ersetzen
Weg vom Gas: Der Wunsch nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist noch grösser geworden.
Mit dem Ukraine-Krieg ist die ohnehin stark angestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen richtiggehend explodiert: Viele Hausbesitzende wollen nun ihre Gasheizung gegen eine Lösung mit erneuerbaren Energien austauschen. Die Politik unterstützt diese Offensive in seiner Idee. Doch der hohe Bedarf stellt die Branche vor Herausforderungen. Lieferengpässe vor allem bei elektronischen Komponenten beschäftigen den Markt. Zusätzlich herrscht Fachkräftemangel bei Installations-Firmen. Der Endkunde muss sich ausserdem mit der Bürokratie und Lärmschutzthemen befassen. Der Weg hin zum Heizen mit Wärmepumpen lohnt sich dennoch, ist es doch eine Investition in die Zukunft.
Interessante Alternative
Die Abhängigkeit von Gas und Öl ist seit dem Ukraine-Krieg noch bewusster geworden. «Knapp die Hälfte der Gasimporte stammen aus Russland. Ein grosser Teil davon wird fürs Heizen und die Warmwasserbereitung verbraucht. Wenn wir die Energiewende konsequent voranbringen, erreichen wir mehr Unabhängigkeit und bringen gleichzeitig den Klimaschutz voran», erklärt Chris Knellwolf, Mitglied der Geschäftsleitung von Stiebel Eltron Schweiz. Eine attraktive Alternative sind Wärmepumpen: Sie gewinnen ihre Energie aus der Umgebung, zum Beispiel aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. «Eine Wärmepumpe macht das Verbrennen von Erdöl und Erdgas überflüssig. Keine andere Massnahme spart auf einen Schlag so viele klimaschädlichen CO2-Emissionen», erklärt Knellwolf.
Nachfrage nach Wärmepumpen boomt
Der Absatz von Wärmepumpen ist in den letzten Jahren stark gestiegen: «Über 33‘000 Einheiten wurden 2021 verkauft – das ist eine Steigerung um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr», so Knellwolf. Seit dem Krieg in der Ukraine hat die Nachfrage nochmals zugenommen. Doch die Rohstoffknappheit, welche bereits während Corona aufkam, sorgt seit einiger Zeit für Lieferengpässe. «Unsere Auftragsbücher sind zwar stark gefüllt», erläutert Knellwolf. «Doch die Wartezeiten bis zur Auslieferung haben merklich zugenommen.» Auch der Fachkräftemangel bei Installations-Firmen treibt die Branche um und vereinfacht es nicht, das enorme Interesse an erneuerbaren Energien in der Bevölkerung auf die Schnelle zu befriedigen.
Politische Massnahmen
Trotz grosser Nachfrage ist das Potenzial im Sanierungsbereich enorm: Laut Bundesamt für Energie werden zwei Drittel der Gebäude noch immer mit fossiler Energie beheizt. Deshalb werden energetische Sanierungen politisch unterstützt. «Mit dem Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen sollen Hausbesitzer motiviert werden, die Energieeffizienz ihres Gebäudes zu verbessern und beim Verbrauch auf erneuerbare Energien umzusteigen», erklärt Knellwolf. Denn eine höhere Sanierungsrate ist wichtig, damit die Schweiz ihre Energie- und Klimaziele im Gebäudebereich erreichen kann.
Und auch im Bewilligungsverfahren könnten noch einige Fortschritt erzielt werden. Wird dieses (wie beispielsweise aktuell im Kanton Zürich) in ein vereinfachtes Meldeverfahren umgewandelt, lässt sich der behördliche Aufwand minimieren.
Informationen zu aktuellen Förderprogrammen für Wärmepumpen gibt es hier: www.stiebel-eltron.ch/foerderung