Umfrage: Schweizer heizen zu wenig mit «grüner» Energie

86 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer sind selbstkritisch der Meinung, dass hierzulande noch immer zu wenig mit erneuerbaren Energien geheizt wird. Das ergab die Umfrage «Energie-Trendmonitor Schweiz 2019». Dafür wurden bevölkerungsrepräsentativ 1.000 Verbraucher in der Schweiz von einem Marktforschungsinstitut im Auftrag von Stiebel Eltron befragt.

85 Prozent der Schweizer bemängeln laut Umfrage die von der Politik gesetzten Anreize: Die Strompreise sollten fallen, damit umweltfreundliche Heiztechnik kostengünstiger betrieben werden kann. Darüber hinaus wird der Einbau umweltfreundlicher Technologien nicht ausreichend gefördert – so die Meinung der Befragten. Dazu zählt etwa der Einbau einer Wärmepumpe, welche Energie aus Erdwärme oder der Umgebungsluft nuten kann.

«Mit der Heizungsanlage in den eigenen vier Wänden haben die Hausbesitzer einen entscheidenden Hebel in der Hand, um die Energiewende voranzubringen», sagt Paul Stalder, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron. «Unsere Umfrage zeigt, dass 91 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer neben mehr Fördergeldern eine gezielte, individuelle Beratung befürworten, um die Energiewende konkret umzusetzen.»

Wissenslücken bei grüner Technik

Die Wissenslücken zur grünen Technologie sind überraschend gross: Beispielsweise ist 44 Prozent der Befragten nicht bekannt, dass Wärmepumpen in jedem Haus – also auch in nicht perfekt gedämmten älteren Gebäuden – als Heizungsanlage genutzt werden können. 42 Prozent wissen nicht, dass die Wärmepumpentechnik nicht nur in Verbindung mit einer Fussbodenheizung, sondern auch mit traditionellen Heizkörpern funktioniert.

Energiesanierung: Neue Regelung ab 2020

Hauseigentümer, die eine neue Heizungsanlage planen, sollten zudem die steuerlichen Neuerungen ab 2020 berücksichtigen: Nebst den Kosten für eine energetische Sanierung lassen sich ab 2020 auch die Rückbaukosten für einen Ersatzneubau unter gewissen Vorgaben steuerlich in Abzug bringen. Zudem können die Sanierungskosten in den zwei darauffolgenden Steuerperioden abgezogen werden.

Fördertöpfe prüfen

Für die energetische Sanierung stehen Fördergelder im Rahmen des Gebäudeprogramms zur Verfügung. «Vor jeder Sanierungsmassnahme sollten sich Hausbesitzer über die Fördermöglichkeiten beraten lassen», sagt Stalder. «Bund, Kantone und Gemeinden unterstützen gezielt den Einbau von Wärmepumpen. Daneben bieten Energieversorger zusätzliche Hilfe und vergünstigte Stromtarife.»

Einen Überblick über diverse Förderprogramme finden Sie hier: Foerderung