100 Jahre STIEBEL ELTRON
Unsere Energie hatte schon immer Zukunft – seit 100 Jahren
Als Dr. Theodor Stiebel 1924 in seiner Hinterhofwerkstatt in Berlin den Ringtauchsieder erfand und schliesslich produzierte, schlug er das erste Kapitel der erfolgreichen Unternehmensgeschichte von STIEBEL ELTRON auf. Doch allein aus einer revolutionären Produktidee entsteht noch lange keine florierende Firma. Mit seiner Zielstrebigkeit, seinem Unternehmergeist und einer klaren Vision hatte er den Grundstein für ein internationales Unternehmen gelegt, das über sein Wirken hinaus Bestand hat. Bis heute halten wir am Grundprinzip unseres Firmengründers fest: An der Entwicklung und Produktion innovativer Produkte auf höchstem Qualitätsniveau.
1924–1950: Zwischen Wachstum und Weltkrieg
Die Geschichte von STIEBEL ELTRON begann in einer Berliner Hinterhofwerkstatt: Der junge Ingenieur Dr. Theodor Stiebel ärgerte sich beim Erhitzen von Wasser so über den klobigen Kolbentauchsieder, dass er kurzum einen neuen erfand. Der ringförmige Tauchsieder war praktisch und langlebig.
Die Branche war begeistert von dieser Innovation, und der junge Ingenieur gründete 1924 das Unternehmen «ELTRON Dr. Theodor Stiebel». Zwischen 1927 und 1933 arbeitete er fleissig an weiteren Innovationen und baute die Produktpalette aus: Fortan wurden auch Kleindurchlauferhitzer, Ablauf-, Hochdruck-, Stand- und Kochendwasserspeicher produziert.
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs musste STIEBEL ELTRON auf Rüstungsgüter umstellen. Das Berliner Werk wurde in der Folge mehrfach bei Bombenangriffen getroffen, weshalb Theodor Stiebel 1943 einen Teil der Herstellung nach Holzminden verlagerte. Nach Kriegsende stand STIEBEL ELTRON auf der Demontageliste der britischen Besatzungsmacht – und musste zahlreiche Maschinen und Geräte abgeben. Theodor Stiebel fing ein zweites Mal bei null an.
1950–1970: Aufstieg zum Warmwasser-Experten
Nach dem zweiten Weltkrieg musste Theodor Stiebel sein Unternehmen neu aufbauen. In der Ära der Wirtschaftswunderjahre ging es für STIEBEL ELTRON jedoch wieder rasant bergauf: Das Unternehmen bediente den Wunsch nach Komfort bei Sanitär- und Haustechnik im eigenen Zuhause und etablierte sich so als Marktführer für elektrische Warmwassererzeugung.
Die Werke in Holzminden, Berlin und München wurden ausgebaut und modernisiert. Fliessbänder und automatische Abrechnungsmaschinen erleichterten fortan den Beschäftigten in Produktion und Verwaltung die Arbeit. Über 30 Jahre nach der Gründung hatte Theodor Stiebel aus einer revolutionären Produktidee ein florierendes Unternehmen geschaffen.
Der Tod von Theodor Stiebel am 9. September 1960 war ein Schock für Familie und Unternehmen. Doch STIEBEL ELTRON blieb auf Erfolgskurs und stieg in den neuen Markt mit Nachtstromspeicheröfen ein. Anfang der 1970er Jahre wagte das Unternehmen den Sprung ins europäische Ausland und gründete Tochtergesellschaften in Frankreich und Österreich – in den späten 70er Jahren auch in der Schweiz.
In den 1970er Jahren begann STIEBEL ELTRON als einer der ersten Hersteller mit der Entwicklung und Produktion von Wärmepumpen. Damals fand ein Umdenken in der Bevölkerung statt, und Systeme, welche mit erneuerbaren Energien arbeiteten, fanden zum ersten Mal Berücksichtigung.
1970–2000: Chancen und Krisen
Mit der ersten Ölpreiskrise endete Anfang der 1970er Jahre die Boomphase der Nachkriegszeit. Gleichzeitig machten Umweltschutzinitiativen auf die Schattenseiten einer ungebremsten Industrialisierung und die ungehemmte Nutzung fossiler Energieträger aufmerksam. STIEBEL ELTRON erkannte die Zeichen der Zeit und brachte 1976 erstmals Wärmepumpen auf den Markt. Zunächst lieferte STIEBEL ELTRON nur einige Dutzend Wärmepumpen pro Jahr aus, vorwiegend für die Beheizung von Schwimmbädern.
Doch die Zeit war noch nicht reif für alternative Energien: In den 1980er Jahren brach der Absatz von Wärmepumpen und Solarprodukten ein, und STIEBEL ELTRON rutschte in eine Krise. Erst die Öffnung der osteuropäischen Märkte sowie die vermehrte Nachfrage nach erneuerbaren Energien leitete Anfang der 1990er Jahre die Wende ein. Mit dem LWZ-Integralgerät brachte STIEBEL ELTRON 1999 erstmals ein System auf den Markt, das Heizen, Lüften, Kühlen und Warmwasseraufbereitung vereint.
2001–2024: Entwicklung zum internationalen GreenTech-Unternehmen
Mit dem neuen Jahrtausend begann eine Expansionsphase: STIEBEL ELTRON eröffnete Produktionsstandorte in Asien und Osteuropa. 2007/2008 wurde das Werk in Holzminden zur bedeutendsten Wärmepumpenfabrik Europas ausgebaut.
Angesichts des stagnierenden Marktes für erneuerbare Energien musste STIEBEL ELTRON in den 2010er Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen, wuchs anschliessend aber rasant weiter – auch durch Akquisitionen. Die Übernahme des schwedischen Wärmepumpenherstellers Thermia eröffnete 2018 neue Chancen in Skandinavien. Selbst die Coronapandemie und Lieferengpässe vermochten den Aufschwung nicht zu stoppen: 2022 erzielte STIEBEL ELTRON einen Rekordumsatz von über einer Milliarde Euro.